Treffen mit Vertretern der Landespolizeidirektion
Am 14. Januar besuchte die Verbandsleitung die Landespolizeidirektion Vorarlberg. Die Delegation wurde von der Landespolizeidirektorin Uta Bachmann empfangen und gemeinsam mit dem Leiter der Einsatzabteilung, Obst Christian Bihlmayer, durch die LPD geführt. Die Gäste besichtigten die Landesleitzentrale, wobei sie die polizeiliche Art der Notrufannahme sowie Einsatzdisposition hautnah miterleben konnten. Ferner wurde ihnen der organisatorische Aufbau der LPD sowie die polizeiliche Einsatzabwicklung nähergebracht.
Die Kooperation zwischen Polizei und Feuerwehr in Vorarlberg geht weit über den gemeinsamen Einsatz bei Notfällen hinaus. Regelmäßig wird auch im Rahmen von Übungen und Ausbildungen zusammengearbeitet. Von der Grundausbildung neuer Feuerwehrmänner und -frauen über Spezialausbildungen, wie die der Fahrzeugmaschinisten und Flughelfer, bis hin zu den Dienstgradeausbildungen der 120 Ortsfeuerwehren und rund 25 Betriebsfeuerwehren – bei insgesamt neun Kursen am Feuerwehrausbildungszentrum wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit intensiv gefördert und vertieft.
Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft in der LPD und freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit!
5.642 Feuerwehreinsätze im Jahr 2024
15x pro Tag im Jahr 2024 Alarm für die 6.690 freiwilligen aktiven Feuerwehrleute
ca. 4,3 MIO Euro an „freiwilliger Einsatzdienstleistung“
13 freiwillige Feuerwehrleute im Durchschnitt pro Einsatz
rund 1 ½ Stunden dauert im Schnitt ein Feuerwehreinsatz
Die Bilanz 2024 zeigt in etwa dieselben Einsatzzahlen wie im Vorjahr. Lediglich 146-mal mussten die Vorarlberger Feuerwehren mehr ausrücken als im Jahr 2023.
Aus dem Berichtsjahr 2024 sind zwei größere Brandereignisse beispielgebend für die vielen routinemäßigen Feuerwehreinsätze zu erwähnen.
"Nur mit einem massiven Aufgebot von Personal und Gerätschaften lassen sich solche Brandereignisse erfolgreich bekämpfen", sagt Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle im Zuge des Jahresrückblicks 2024.
"Ich bin froh und dankbar dafür, dass sich unsere Feuerwehrleute durch fortlaufende Aus- und Weiterbildung im Feuerwehrausbildungszentrum (FAZ) in Feldkirch auf derartige Brandereignisse vorbereiten. Neben einer sehr guten technischen Ausrüstung ist das Personal von entscheidender Bedeutung, damit Großbrände erfolgreich bekämpft werden können“, zieht der Landesfeuerwehrinspektor eine positive Bilanz.
Im Einsatzjahr 2024 haben wir mit Bedauern zu berichten, dass infolge von Brandeinsätzen ein Todesopfer zu beklagen ist. Diese Tatsache schmerzt alle Feuerwehrleute sehr, konnten sie doch trotz raschem und oft gefährlichem Einsatz leider nicht mehr helfen. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen des Brandopfers.
„Nicht nur Feuerwehreinsätze sind in der Bilanz 2024 von Bedeutung. Vom zeitlichen Gesamtaufwand verursachen diese rund 20 bis 30%, der überwiegende Aufwand an Zeit investieren die Feuerwehren in Ausbildung, Technische Ausrüstung – deren Wartung sowie Verwaltungsaufgaben“, nimmt der Landesfeuerwehrinspektor auch Bezug auf diese wichtigen Aufgaben.
Die Statistik im Detail (in Klammer die Vergleichszahlen des Vorjahres):
Brandeinsätze
Die Gesamtsumme von 2226 (2166) Brandeinsätzen ergibt sich aus
den 1042 (1065) tatsächlichen Bränden
364 (314) Fehlalarmen von Brandmeldeanlagen (das sind Alarme aufgrund technischer Probleme von Brandmeldeanlagen)
763 (729) Täuschungsalarmen (das sind Alarme bei denen die Brandmeldeanlagen infolge anderer Einwirkungen als Brandrauch ausgelöst haben)
28 (27) böswillige Alarme (das sind Alarmierungen, die infolge einer missbräuchlichen Verwendung des Notrufes ausgelöst wurden)
29 (31) Fehlalarme (das sind Alarmierungen bei denen sich die Notrufmeldung im Nachhinein als Fehlalarmierung herausgestellt hat)
Technische Einsätze
3416 (3330) Technische Einsätze
Bildungsprogamm für freiwillig Engagierte in Vorarlberg
Elija Knaflitsch wurde zum Landesbeauftragten für Feuerwehrgeschichte bestellt.
„Wir freuen uns, dass der Landesfeuerwehrverband Vorarlberg mit Elija Knaflitsch einen begeisterten Feuerwehrmann mit einer Leidenschaft für Geschichte für diese Aufgabe gewinnen konnte“ sagt Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle im Zuge dieser personellen Neubesetzung.
Elija Knaflitsch ist Mitglied der Ortsfeuerwehr Lingenau und der Betriebsfeuerwehr Julius Blum GmbH, bei der er als IT-Inhouse Consultant tätig ist.
Als neuer Landesbeauftragter für Feuerwehrgeschichte widmet sich Elija Knaflitsch der jüngeren Geschichte der Vorarlberger Feuerwehren. In seiner Position arbeitet er auch eng mit der Vorarlberger Museumswelt, die das Landesfeuerwehrmuseum beheimatet, zusammen.
Der Bürgermeister der Stadt Feldkirch besuchte den Landesfeuerwehrverband
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Fit für den Einsatz – Warum Vorsorge auch unter der Uniform zählt
Bereitet sich die Feuerwehr auf einen Einsatz vor, bedeutet das, sämtliche Gerätschaften auf deren Funktionstüchtigkeit zu überprüfen, Schutzausrüstungen von Kopf bis Fuß zu kontrollieren aber auch hinter diverse Schutzhüllen zu blicken und den Gesundheitszustand jedes einzelnen Feuerwehrmannes und jeder einzelnen Feuerwehrfrau zu berücksichtigen. Vorsorgeuntersuchungen sollten für Feuerwehrmitglieder ein wesentlicher Bestandteil dieser Vorbereitung sein. Nur wenn man körperlich fit ist, kann man im Einsatz alles geben. Vor diesem Hintergrund und anlässlich des Prostatakrebs-Awareness-Monats erkundigte sich Feuerwehrpräsident Robert Mayer beim Leiter des ÖBFV-Sachgebiets 1.6 – feuerwehrmedizinischer Dienst Landesfeuerwehrarzt Dr. Clemens Novak und dem Leiter der Urologischen Abteilung der Barmherzigen Schwestern in Wien Prim. Dr. Wilhelm Bauer zum Thema Prostatakrebsvorsorge.
Robert Mayer: Wie häufig kommt Prostatakrebs in Österreich vor und warum ist das Thema für Männer ab 45 so wichtig?
Prim. Dr. Wilhelm Bauer: Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Österreich. Jeder sechste Mann ist von einem Prostatakarzinom im Laufe seines Lebens betroffen, jeder zweite von einer vergrößerten Prostata. Da das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Alter steigt, sollten Männer ab 45 Jahren regelmäßig zur Prostatavorsorgeuntersuchung gehen.
Robert Mayer: Ist das Thema der Vorsorgeuntersuchung bei den Feuerwehrmännern weit verbreitet?
Dr. Novak: Feuerwehrleute sind es zwar gewohnt, ihre Ausrüstung regelmäßig auf ihre Funktionalität hin zu überprüfen, vergessen dabei aber leider oft ihre Gesundheit – der wichtigsten „Grundausrüstung“. Daher verdeutlichen wir unseren Kameraden die Relevanz der jährlichen Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung ab 45 Jahren auch gerne anhand der regelmäßigen Kontrollen unserer Ausrüstung: Selbst jene Geräte, die selten benutzt werden, sind für den Ernstfall immer einsatzbereit.
Robert Mayer: Warum vermeiden viele Männer Vorsorgeuntersuchungen immer noch?
Dr. Novak: Einerseits handeln viele Männer im Denken von „Wenn etwas kaputt ist, reparieren wir es“ und warten auf Symptome. Dass hier allerdings vorsorgen besser als heilen ist, sollte ganz klar auf der Hand liegen. Andererseits herrscht wohl doch noch oft Unsicherheit rund um die Untersuchung und auch Angst vor einer möglichen Diagnose.
Robert Mayer: Können diese Unsicherheiten genommen werden?
Prim. Dr. Bauer: Ja sogar in nur einem Satz. Die Untersuchung geht nämlich harmloser, unkomplizierter und schneller vonstatten, als „Mann“ annimmt: Im ersten Schritt wird eine Harnprobe des Patienten abgegeben, gefolgt von einem ärztlichen Gespräch, einer Blutabnahme und abschließend einem Ultraschall vom Unterbauch. Fertig. In nur wenigen Minuten ist eine so wichtige Untersuchung auch schon wieder vorüber. Die oft gefürchtete Tastuntersuchung ist nur noch in Ausnahmefällen nötig.
Robert Mayer: Sollte doch eine Erkrankung eintreten: Welche Möglichkeiten gibt es in der Behandlung von Prostatakrebs?
Prim. Dr. Bauer: Meist wird der Tumor über einen minimal invasiven Eingriff, wie der roboter-assistierten Chirurgie, entfernt. Dabei bedienen erfahrene Operateur:innen über eine Konsole ein Operationssystem, der die menschlichen Handbewegungen über elektrische Signale in Bewegungen der Instrumente übersetzt. Ein Vorteil dieser Methode liegt darin, dass das leichte natürliche Zittern der menschlichen Hand eliminiert wird und die Instrumente dadurch enorm ruhig gehalten werden. Ein anderer, dass Chirurg:innen das Gewebe mithilfe einer dreidimensionalen Kamera mit 12-fach-Vergrößerung besonders deutlich erkennen und präziser entfernen können, wodurch in weiterer Folge der postoperative Heilungsprozess beschleunigt wird. Bereits drei Tage nach der OP gehen unsere Patienten für gewöhnlich nach Hause. Wichtig: Nicht der „Roboter“ operiert, sondern ein/e erfahrene/r Chirurg:in mit umfangreicher Ausbildung im roboter-assistierten Operieren.
Robert Mayer: Zum Abschluss: Was ist Ihr persönlicher Rat an alle Männer in Bezug auf Vorsorgeuntersuchungen?
Dr. Novak: Einfach tun, und gleich einen Termin vereinbaren! Es ist keine große Sache, aber es kann den Unterschied ausmachen.
Prim. Dr. Bauer: Jeder Mann sollte sich ab 45 regelmäßig untersuchen lassen. Die Chancen, Prostatakrebs bei früher Erkennung zu heilen, sind hervorragend.
Weiterführende Informationen unter: www.loosetie.at
Text: loose tie, Redaktion
Fotos: seedlingscreative
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