5.496 Feuerwehreinsätze gab es für die freiwilligen Feuerwehren in Vorarlberg zu bewältigen

15x pro Tag im Jahr 2023 Alarm für die 6600 freiwilligen aktiven Feuerwehrleute
ca. 4,1 MIO Euro an „freiwilliger Einsatzdienstleistung“
13 freiwillige Feuerwehrleute im Durchschnitt pro Einsatz
rund 1 ½ Stunden dauert im Schnitt ein Feuerwehreinsatz

„Die Bilanz 2023 zeigt erfreulicherweise gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 872 Einsätze bezogen auf die gesamten Feuerwehreinsätze. Der Rückgang ist auf die Entwicklung bei den technischen Einsätzen zurückzuführen", sagt Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle.

Aus dem Berichtsjahr 2023 sind zwei größere Brandereignisse beispielgebend für die vielen routinemäßigen Feuerwehreinsätze zu erwähnen:

Am 31. Juli verursachte in Sulz in einem Mehrparteienhaus ein Gasgrill eine Explosion, welche einen massiven Feuerwehreinsatz ausgelöst hat. In Summe waren169 Feuerwehrleute der Feuerwehren Sulz, Rankweil, Röthis, Zwischenwasser und Götzis im Einsatz. Mehrere Atemschutztrupps mussten das gesamte Gebäude nach Personen absuchen. Eine nicht alltägliche Herausforderung für die Einsatzkräfte.

Am 6. November waren bei einem Dachstuhlbrand in Koblach fünf Feuerwehren (Koblach, Götzis, Mäder, Altach und Hohenems) mit 148 Feuerwehrleuten im Einsatz.

"Nur mit einem massiven Aufgebot von Personal und Gerätschaften lassen sich solche Brandereignisse erfolgreich bekämpfen", sagt Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle im Zuge des Jahresrückblicks 2023.

"Ich bin froh und dankbar dafür, dass sich unsere Feuerwehrleute durch laufende Aus- und Weiterbildung im Feuerwehrausbildungszentrum (FAZ) in Feldkirch auf derartige Brandereignisse vorbereiten. Neben einer sehr guten technischen Ausrüstung ist das Personal von entscheidender Bedeutung, damit Großbrände erfolgreich bekämpft werden können“, zieht der Landesfeuerwehrinspektor eine positive Bilanz.

Im Einsatzjahr 2023 haben wir mit Bedauern zu berichten, dass infolge von Brandeinsätzen ein Todesopfer zu beklagen ist.
Diese Tatsache schmerzt alle Feuerwehrleute sehr, konnten sie doch trotz raschem und oft gefährlichem Einsatz leider nicht mehr helfen.
Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen des Brandopfers.

„Bei einem tieferen Blick in die Zahlen der Statistik 2023, erkennen wir, dass unsere Feuerwehren in den Monaten August (657), Dezember (639) und Mai (567) am meisten gefordert waren.“, verweist der Landesfeuerwehrinspektor weiter.

„Nicht nur Feuerwehreinsätze sind in der Bilanz 2023 von Bedeutung. Vom zeitlichen Gesamtaufwand verursachen diese rund 20 bis 30%, der überwiegende Aufwand an Zeit investieren die Feuerwehren in Ausbildung, Technische Ausrüstung – deren Wartung sowie Verwaltungsaufgaben“, nimmt der Landesfeuerwehrinspektor auch Bezug auf diese wichtigen Aufgaben.

Ohne diese Grundlagenarbeit der Feuerwehren wäre es nicht möglich, diese Qualität an Sicherheit und Schutz für in Not geratene Bevölkerung zu halten.

Neben den Feuerwehrleuten ist auch die Bevölkerung ein wesentlicher Baustein für die Qualität im Bereich der Sicherheit. Eine rasche Alarmierung und Zivilcourage ist ganz entscheidend für den Einsatzerfolg. So erreichen wir gemeinsam unser Ziel Menschenleben zu retten und größeren Schaden zu verhindern.

"An Alle, die einen Beitrag für ein sicheres Land Vorarlberg leisten, gilt mein aufrichtiger Dank. Denn diese Leistungen, egal in welcher Form und Ausprägung, sind für mich nicht selbstverständlich“, schließt der Landesfeuerwehrinspektor Österle seine Ausführungen zur Jahresbilanz 2023.

In Geldwert dargestellt weisen allein die Einsatzstunden – somit reine Personalkosten - einen Wert von rund 4,1 MIO EURO aus (gerechnet mit einem Stundenlohn von EURO 40,--).

Die Statistik im Detail:

Brandeinsätze

Die Gesamtsumme von 2166 Brandeinsätzen ergibt sich aus den
1065 tatsächlichen Bränden
314  Fehlalarmen von Brandmeldeanlagen (das sind Alarme aufgrund technischer Probleme von Brandmeldeanlagen)
729 Täuschungsalarmen (das sind Alarme bei denen die Brandmeldeanlagen infolge anderer Einwirkungen als Brandrauch ausgelöst haben)
27 böswillige Alarme (das sind Alarmierungen, die infolge einer missbräuchlichen Verwendung des Notrufes ausgelöst wurden)
31 Fehlalarme (das sind Alarmierungen bei denen sich die Notrufmeldung im Nachhinein als Fehlalarmierung herausgestellt hat).
Die Monate August und Dezember waren dabei die stärksten Monate bei den Brandeinsätzen.

Technische Einsätze

3330 Technische Einsätze im Jahr 2023 weisen einen Rückgang um 963 technischer Einsätze gegenüber dem Vorjahr auf.